Baby nagt an einer Frucht

Was ist Baby Led Weaning oder breifreie Beikosteinführung?

Baby-Led Weaning ist die selbstbestimmte Art der Beikosteinführung, wobei das Weaning, also die Entwöhnung des Babys von der Muttermilch hauptsächlich durch dein Baby geleitet wird. Dein Baby entscheidet hier genau wann es wovon und wie viel Essen oder Trinken möchte, was einen wichtigen Baustein für ein gesundes Essverhalten für sein restliches Leben bildet.

In herkömmlichen Ratgebern wird der Start mit einer BREIkost empfohlen, bei der zunächst einzelne Lebensmittel, und später mehrere Lebensmittel in einem Püree angeboten werden.

Beim Baby-Led Weaning wird darauf weitgehend verzichtet und das Baby gewöhnt sich so direkt an „Solids“, also „feste“ Nahrungsmittel. Gleichzeitig bleibt allerdings die Muttermilch weiterhin Hauptnahrungsquelle – es heißt ja nicht umsonst BEIkost-Einführung.

Wie funktioniert breifrei?

Beim Baby-Led Weaning wird dem Baby Zeit gegeben mit der Beikost anzufangen, wenn es soweit ist und die Beikostreifezeichen zeigt (siehe unten). Dann kann es bereits vom Schoß der Mama oder des Papas oder auch vom eigenen Hochstuhl aus im Familienkreis mit essen und das soziale Miteinander miterleben.

Zunächst wird hier mit einfachen Lebensmitteln begonnen, die meist in Streifen geschnitten werden, damit eine kleine Kinderhand sie gut greifen kann.

Dann kann das Experimentieren mit dem Essen beginnen, denn unsere Kinder erforschen ihr Essen noch mit allen Sinnen. Sie untersuchen unterschiedliche Formen und Farben, erleben wie jedes einzelne Nahrungsmittel schmeckt und welche Textur es hat und ob man damit Klopfgeräusche machen kann oder es schmatzt, wenn man es in kleinen Händen zerdrückt.

Dabei lernt dein Baby ganz nebenbei, dass es z.B. etwas Rutschiges, wie ein Stück Avocado anders anfassen muss als ein Stückchen Brot. In der ersten Phase beschränkt sich das „Essen“ dann meist mehr darauf es zu zermatschen, zu zerkrümeln und daran zu lutschen. Meist probieren Kinder Dinge 10-15 Mal, bevor es ihnen „schmeckt“.

Der große Vorteil für die Eltern ist hier, dass sie nebenbei in Ruhe selbst zum Essen kommen. Mit der Zeit erspart man sich dann ebenfalls das separate Kochen – nur fürs Baby – nur für die Eltern.

Tipp: Eine Mahlzeit für alle kochen, etwas für Baby davon auf extra machen und dann ans eigene Essen Gewürze machen. Besonders auf Salz sollte im ersten Lebensjahr komplett verzichtet werden, denn die Nieren sind noch nicht komplett ausgebildet und es kann zu Vergiftungen kommen.

Durch das Experimentieren mit dem Essen und das selbstbestimmte Essen entwickeln Babys ein gesundes Essverhalten, was sich auf ihr komplettes Leben auswirkt. Sie entscheiden selbst was sie essen und wie viel. Durch die entspannte Stimmung lernen sie gemächlich und im eigenen Tempo zu essen. Durch das Zusammensein mit anderen Bezugspersonen am Esstisch können sie sich viele Dinge abschauen und entwickelt so ein gesundes Selbstvertrauen.

Baby hält ein Brotstäbchen in den Händen. Auf dem Tisch liegen 3 grüne Gemüse in Streifen geschnitten

Im Vergleich schauen wir einmal zur Breikost. Diese ist nicht per se schlecht und kann auch situativ gut in Kombination betrieben werden. Du solltest aber folgendes in Betracht ziehen:

Der menschliche Körper braucht einige Zeit, bis das Sättigungsgefühl vom Magen an das Gehirn kommuniziert wird. Viele Eltern, die ihr Baby mit Brei füttern oder auch später mit fester Nahrung, neigen dazu die Sättigungsgrenze des Babys zu übersehen. Achte also darauf, wie viel dein Kind wirklich möchte und versuch es nicht dazu zu überreden noch zu Essen, bis das „Gläschen“ leer ist.

Ab wann kannst du mit dem Beikoststart beginnen?

Es gibt nicht den einen Zeitpunkt, an dem alle Babys so weit sind mit der Beikost anzufangen. Oftmals wird der Start mit 4 Monaten empfohlen. Jedes Baby hat jedoch sein eigenes Tempo. Dein Baby ist vielleicht mit 6 Monaten so weit zu beginnen, ein anderes eventuell erst mit 9 Monaten. 

Wann dein Baby soweit ist und sein Immunsystem und Verdauungstrakt weit genug entwickelt sind um mit der Beikosternährung zu starten, zeigen dir die Beikostreifezeichen:

Beikostreifezeichen

 

+ dein Baby kann seinen Kopf alleine halten und ohne Unterstützung sitzen

+ der Zungenstoßreflex ist verschwunden – dein Baby schiebt die Nahrung nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund, wenn sie angeboten wird

+ dein Baby nimmt die Hände in den Mund und kann Dinge mit ihnen Aufheben und allein in den Mund stecken

+ dein Baby macht Kaubewegungen

+ dein Baby ist sehr daran interessiert dir beim Essen zuzusehen

 

Tipp: Dein Baby benötigt für den Beikoststart mit „fester“ Nahrung noch keine Zähne.

Wie der BLW Start gelingt

Informiere dich im Vorfeld ausreichend zum Thema breifrei. Es gibt wundervolle Blogs und Instagram Profile, in denen das Konzept sehr gut vorgestellt wird und du genau erfährst, worauf du achten solltest. Der Klassiker für tiefergehende Information ist auch das Buch von Gill Rapley und Tracey Murkett „Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg“.

Außerdem bieten viele Familienzentren und Hebammenpraxen Baby Led Weaning Kurse an, in denen du dann auch einen direkten Ansprechpartner hast.

Was brauche ich am Anfang?

Damit dein Baby sicher mit am Tisch essen kann, eignet sich ein guter Hochstuhl. Unter den Stuhl und Tisch kannst du z.B. eine alte Schreibtischunterlage oder Omas Wachsdecke lecken. Diese lassen sich einfach reinigen.

Tipp: An warmen Tagen kannst du auch ein Frühstückstablett auf den Boden stellen. Dann braucht dein Baby keinen Stuhl. Achte darauf, dass die Unterlage sauber ist. Dann kann dein Baby Dinge die runterfallen selbständig wieder aufheben.

Außerdem brauchst du besonders am Anfang viel Gelassenheit und Geduld mit deinem kleinen Erkunder. Alles ist neu und muss ausprobiert werden. Dass das nicht ganz ohne Dreck von statten geht sollte jedem der ein Baby oder Kleinkind hat bewusst sein.

haakaa Gen 1 Milchpumpe und MIlchauffänger

BLW sollte entspannt sein

Jeder Tag ist anders. Mal möchte dein Baby erkunden und mitessen. An anderen Tagen möchte es vll nur an die Brust oder Flasche. Generell solltest du besonders zu Beginn darauf achten, dass dein Baby

-        Nicht müde oder quengelig ist

-        Entspannt ist

-        Nicht schon zu hungrig ist

Die kleinen Erdenbürger brauchen Zeit und Entspannung, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Zu Beginn der BLW-Reise sieht das Ganze für uns als Eltern auch noch mehr nach Spielen als nach Essen aus. Aber Essen – wie Laufen auch – will in Ruhe gelernt werden. Also nehmt euch diese spannende Zeit.

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Comments (1)

    • Mama
    • 2021-05-28 09:30:37
    Danke für den spannenden Beitrag! Wir machen oft auch einfach eine Kombination von Fingerfood und Brei... je nach dem auf was unser Kind gerade Lust hat und auch je nach dem was wir gerade für uns selber gekocht haben. Es soll ja für alle entspannt sein ;)

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