Dein Baby liegt in deinen Armen und du möchtest, wie jede Mutter, nur das Beste für dieses wunderschöne Wesen. Ob du dein Baby mit Muttermilch oder Säuglingsnahrung fütterst, ist daher keine Frage der Liebe. Dieser Beitrag soll dich über das Thema informieren, sodass du eine für dich passende Wahl treffen kannst. Neben Informationen über die Ernährungsarten wie Zusammensetzung sowie Vorteile beider Seiten erfährst du faszinierende Tatsachen über den weiblichen Körper.

Muttermilch und ihre Zusammensetzung

Mütterliche Milch als natürliche Babynahrung ist hochkomplex und lebendig. Ihre Zusammensetzung passt sich stets den Bedürfnissen des betreffenden Kindes an. Sie enthält sowohl die notwendigen Makronährstoffe Proteine, Fette und Kohlenhydrate als auch diverse biologisch aktive Substanzen, darunter:

  • weiße Blutkörperchen wie Lymphozyten und Makrophagen
  • Antikörper wie sekretorisches IgA
  • Enzyme
  • Wachstumsfaktoren
  • Hormone
  • antibakterielle Stoffe
  • Stammzellen
  • nützliche Bakterien, z.B. Probiotika
  • mehr als 200 verschiedene Oligosaccharide.

Die genannten Stoffe fördern nicht nur Wachstum und Entwicklung des Babys, sondern schützen auch vor Infektionen. Zudem unterstützen sie den Aufbau einer gesunden Darmflora.

Faszination Muttermilch und die unsichtbare Kommunikation zwischen Mutter und Baby

Das Besondere an Brustmilch ist ihre Anpassungsfähigkeit. Bereits mit der ersten Milch nach der Geburt, dem Kolostrum, erhält das Neugeborene eine hoch konzentrierte Dosis an Proteinen, Immunstoffen und Antikörpern. Damit kann es gut geschützt ins Leben starten. In den weiteren Lebenswochen verändert sich die Milch kontinuierlich in ihrer Zusammensetzung, abhängig von der Tageszeit, dem Alter und sogar dem Gesundheitszustand des Babys.

Vielen ist bewusst, dass der weibliche Körper mehr Milch produziert, wenn das Baby häufiger angelegt wird. Beeindruckend ist jedoch, dass der Körper der Mutter auch auf den Speichel des Babys reagiert. Verschiedene Informationen aus dem Speichel gelangen über die Brustwarzen in den Milchkanal. Durch das Immunsystem der Mutter werden diese Informationen verarbeitet. Diese Art der Kommunikation funktioniert ebenso über Hautkontakt, Küssen und Riechen. Dank der gesammelten Informationen kann die Milch dein Kind vor diversen Umweltfaktoren schützen.

Betrittst du als Mutter mit deinem Kind eine neue Umgebung, etwa einen überfüllten Wartebereich oder eine Kita, beginnt dein Körper damit, spezifische Abwehrstoffe zu bilden – noch bevor dein Baby Symptome zeigen würde. Innerhalb weniger Stunden werden passende Antikörper in die Milch abgegeben. Dieses natürliche Schutzsystem ist in seiner Präzision und Geschwindigkeit einzigartig.

Stillt eine Mutter zwei Kinder unterschiedlichen Alters – etwa ein Baby und ein Kleinkind – passt sich die Milch vorrangig an die Bedürfnisse des jüngeren Kindes an. Studien deuten darauf hin, dass sich die Milch je nach Brust leicht unterscheiden kann, abhängig davon, welches Kind sie häufiger nutzt.

Auch das Geschlecht des Babys scheint Einfluss auf den Nährstoffgehalt der Milch zu haben. Auf diese Weise bekommt jedes Kind genau das, was es für ein gesundes Wachstum braucht.

Säuglingsnahrung: Wie ist sie zusammengesetzt?

Industriell hergestellte Babynahrung basiert meist auf Kuhmilch oder Sojaprotein. Durch komplexe Prozesse wird diese so angepasst, dass sie den grundlegenden Nährstoffbedarf eines Säuglings decken kann. Formulanahrung enthält genau definierte Mengen an Inhaltsstoffen. Dazu gehören Proteine, Kohlenhydrate, pflanzliche Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Manche Produkte sind zusätzlich mit Präbiotika, Probiotika oder langkettigen Fettsäuren wie DHA angereichert. Mithilfe dieser Stoffe sollen bestimmte Effekte der Muttermilch imitiert werden.

Trotz der technologischen Fortschritte bleibt Pulvermilch ein standardisiertes Produkt ohne Antikörper, Immunzellen und andere bioaktive Moleküle. Durch die festgelegte Zusammensetzung kann Formula sich nicht den von Tag zu Tag ändernden Bedürfnissen eines Kindes anpassen. Sie gewährleistet allein, dass die Mindestanforderungen an Nährstoffen erfüllt werden.

Vor- und Nachteile im Vergleich

Die Natur gibt uns Menschen eine praktische Möglichkeit, unsere Kinder zu ernähren. Muttermilch hat viele Vorteile. Ebenso bietet industriell hergestellte Formulanahrung gewisse Vorteile, insbesondere wenn du als Mutter nicht stillen möchtest oder kannst. Welche Vorteile das jeweils sind, erfährst du in den folgenden Absätzen.

Muttermilch

  1. Sie punktet durch ihre Immunfunktion, durch welche sie zu langfristiger Gesundheit beiträgt.
  2. Die biologische Anpassungsfähigkeit an den jeweiligen Zustand des Kindes ist besonders praktisch.
  3. Gestillte Kinder haben nachweislich ein geringeres Risiko für Infektionen, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und möglicherweise auch Allergien.
  4. In der Stillzeit wird die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind gefördert. Hautkontakt und Nähe tragen zur psychischen Entwicklung des Babys bei.
  5. Positiv für dich als Mutter ist, dass dein Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich sinkt.

Herausforderungen können Stillprobleme wie Schmerzen durch falsches Anlegen oder Milchstau sein. Für manche Frauen kann das Stillen eine psychische Belastung bedeuten.

Vorteile Säuglingsnahrung

  1. Wenn eine Stillbeziehung nicht möglich ist, bietet Formula eine praktische Ernährungsalternative zur Brustmilch.
  2. Diese Art der Nahrung ermöglicht anderen Menschen wie dem Vater oder der Oma, das Baby zu füttern . Für viele Familien stellt dies eine Entlastung dar.
  3. Die kontrollierte Nährstoffzusammensetzung gewährleistet eine konstante Versorgung.

Nachteilig ist, dass Säuglingsnahrung neben dem fehlenden Immunschutz und der Anpassungsfähigkeit in der Zubereitung eher anspruchsvoll ist. Flaschen und weiteres Zubehör kosten nicht nur Geld, sie müssen auch zeitintensiv gesäubert und sterilisiert werden.

Wann ist Säuglingsnahrung notwendig oder sinnvoll?

Das Füttern deines Kindes mit industriell hergestellter Babynahrung kann in mehreren Situationen sinnvoll sein. Insbesondere, wenn du aufgrund der Physiologie deines Körpers nicht stillen kannst.

Natürlich gibt es diverse Empfehlungen zum Wohl von Kindern. Organisationen wie die WHO empfehlen, Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Danach sollte trotz der Einführung von Beikost bis zu einem Alter von mindestens zwei Jahren weitergestillt werden.

Dennoch gibt es viele legitime Gründe dafür, dass du Formulanahrung verwendest. Dazu zählen zunächst medizinische Kontraindikationen. Bestimmte Krankheiten und Medikamente können das Stillen erschweren, weil die Belastung der Mutter zu groß wäre und die Medikamente in die Brustmilch übergehen könnten.

Eventuell kann dein Körper keine Milch produzieren, oder eine Stillbeziehung ist aufgrund der Form deiner Brustwarzen kaum bis gar nicht möglich. Bei früh geborenen Babys mit mangelnder Saugkraft wird ebenso zur Verwendung von Milchpulver geraten. Nicht zuletzt ist es dein Körper und deine Entscheidung, ob du dein Baby mit Brustmilch oder Flaschennahrung ernähren möchtest.

Worauf muss man bei der Verwendung von Säuglingsnahrung achten?

Falls du dich für Säuglingsnahrung entscheidest, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest:

  • Hygiene: Unsachgemäße Zubereitung kann zu bakteriellen Infektionen führen. In den ersten Lebenswochen sind Babys besonders empfindlich.
  • Wasserqualität: In Regionen mit schlechter Wasserqualität kann abgekochtes oder spezielles Babywasser notwendig sein.
  • Haltbarkeit: Bereits zubereitete Nahrung sollte nicht länger als empfohlen aufbewahrt werden. 
  • Produktauswahl: Inhaltsstoffe und Qualität der Pulvermilchnahrung können stark variieren.

Fazit

Die Wahl zwischen Muttermilch und Säuglingsnahrung ist nicht einfach und hängt von vielen Faktoren ab. Muttermilch ist in ihrer natürlichen Form unschlagbar und bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile für das Baby und die Mutter. Doch auch Säuglingsnahrung kann eine wertvolle und sichere Alternative sein, insbesondere wenn Stillen nicht möglich oder nicht gewünscht ist.

Letztlich solltest du dich als Mutter gut informiert und ohne Druck entscheiden.

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